In Spanien erwirbt ein Absolvent der medizinischen Fakultät den Titel eines Facharztes durch das postgraduale Studium „Médico Interno Residente“, kurz „MIR“, das eine Länge von bis zu fünf Jahren hat. Dieses postgraduale Studium findet in Zusammenarbeit mit dem spanischen Ministerium für Gesundheit, den medizinischen Fakultäten, den öffentlichen Kliniken, Arztpraxen, Krankenhäusern und Gesundheitszentren statt. Zugangsvoraussetzung für das postgraduale Studium ist das erste Staatsexamen, das seit 1978 vom Gesundheitsministerium im offiziellen Amtsblatt, dem „Boletín Oficial del Estado“, ausgeschrieben wird.
Mit einem Vorlauf von einigen Monaten werden die Absolventen des spanischen Medizinstudiums hierzu eingeladen. Die Ausschreibung erfolgt einmal im Jahr. Das erste Staatsexamen besteht aus 225 Fragen, die sich auf das Curriculum des spanischen Medizinstudiums, des „grado en medicina“, beziehen.
In einem Multiple-Choice-Testverfahren erhält jede richtige Antwort 3 Punkte und für jede falsche Antwort wird ein Punkt abgezogen. Die Gesamtnote setzt sich zu 90% aus dem Multiple-Choice-Testverfahren und zu 10% aus dem Notendurchschnitt des vorgelagerten Medizinstudiums zusammen. Mit der Auswahl wird die Qualität vor dem Studium zum Facharzt sichergestellt. In einem Auswahlverfahren, in dem die Anzahl von bis zu 25.000 Ärzten mit der Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze in den jeweiligen Fachrichtungen verrechnet wird, erhalten im April die besten Ärzte die Zulassung zum postgradualen Studiengang MIR.
Im Mai wird Ihnen die Klinik mit der entsprechenden Fachrichtung zugewiesen. Die meisten der insgesamt 47 Fachrichtungen werden innerhalb der Europäischen Union anerkannt, sofern sie eine Äquivalenz in den Zielländern wie Deutschland oder der Schweiz aufweisen.
Vermittlung von Fachärzten nach Deutschland und in die Schweiz
TTA vermittelt Fachärzte nach Deutschland und in die Schweiz. In Spanien gibt es 47 Fachrichtungen. 90% aller Berufstitel Facharzt sind mit den Fachrichtungen in Deutschland und der Schweiz identisch. Diese Fachärzte beantragen ihre Anerkennung bei den Ärztekammern in Deutschland bzw. bei der MEBEKO, Medizinalberufekommission in der Schweiz.
Mehr als 5.000 Ärzte absolvieren das Medizinstudium pro Jahr. In Spanien ist der prozentuale Anteil von Ärzten in Bezug auf die Gesamtbevölkerung höher als im europäischen Ausland und sogar weltweit. Nur in Südkorea werden mehr Ärzte pro Kopf als in Spanien beschäftigt. Damit liegt die Anzahl spanischer Ärzte weit über den von der Weltgesundheitsorganisation WHO errechneten Mittel und deutlich über dem Bedarf an medizinischen Versorgungsleistungen. Das spanische Gesundheitswesen steuert dagegen und reduziert die Plätze in der Ausbildung von Fachärzten in Spanien. Dennoch werden in Spanien zu viele Ärzte und Fachärzte ausgebildet.
Es ergibt sich ein jährlicher Überhang von mehr als 2.000 Ärzten, zu denen auch südamerikanische Fachärzte gehören. Deren Anerkennungsverfahren sind aufgrund der zu hohen Anzahl an spanischen Ärzten ausgesetzt worden. Eine größer werdende Zahl an Fachärzten trifft auf immer weniger Stellen. Je länger die Wartezeiten auf einen Studienplatz zum Facharzt werden, umso höher ist die Bereitschaft, sich Perspektiven im europäischen Ausland zu erarbeiten.
Deutschland und die Schweiz gelten als attraktive Zielländer, da hier der Bedarf an Fachärzten steigt und die Gehälter als attraktiv wahrgenommen werden. Die Ärztevermittlung von TTA hat sich auf die Vermittlung von Fachärzten spezialisiert und bietet flexible Konzepte bei der Einbindung von spanischen Fachärzten in deutsche und Schweizer Kliniken, Spitäler und Facharztpraxen. Die Ärztevermittlung findet insbesondere nach Berlin, Hamburg, Frankfurt, München, Stuttgart, Luzern und nach Zürich statt.